Der Hundert Rupien Mönch von Manang
Oberhalb von Manang befindet sich am Nordhang auf 3970 m das kleine Kloster Prakin Gompa. Hier wohnt schon seit Jahrzehnten Lama Deshi der 100 Rupien Mönch. Er ist um das Jahr 1918 geboren praktiziert
aber weiterhin noch selbst im Jahre 2006. Seinen Namen bekam er deswegen weil er für eine Segnungs-Puja schon seit ewigen Zeiten hundert Rupien als Spende verlangt. Das war vor 25 Jahren viel Geld, heutzutage
bekommt man dafür allerdings nicht mal mehr ein Daal Baht.
Ich kann jedem nur wärmstens empfehlen, die vierhundert Höhenmeter aufzusteigen, denn die Segnung ist ein unvergessliches Erlebnis und zugleich ist es die ideale Tour um sich am üblichen Ruhetag schon
für den Thorong La zu akklimatisieren und ein erstes Gefühl für das Schneckentempo und das mühsame Steigen auf der Höhe zu bekommen. Möge der 100 Rupien Mönch noch lange leben!
Auf dieser Seite können sie die Bilder vergrößern, indem sie in die Ecken der kleinen Bilder klicken
Die kleine Gompa oder eigentlich eher eine Mönchsklause ist unter einem überhängenden Felsen ,
der eine offene Höhle bildet gebaut worden. im ersten stock findet man erst die Küche, dann kommt ein kleiner Gebetsraum und zuletzt eine kleine mehr oder weniger offene Schlafstatt.
Als wir ankamen, hatte der Mönch uns schon kommen sehen und lugte von oben herab.
Es reicht allemal, wenn er alle halben Stunden kurz Ausschau hält, denn hier auf knapp 4000 m schnaufen die Touristen schon aus dem letztem Loch, wenn sie mühsam vom Tal hochschleichen, so dass er Sie lange
vor der Ankunft auf dem Weg entdecken kann.
Die Segnungszeremonie
Kommt man nach oben so wird man in den kleinen
Gebetsraum eingeladen. Überall hängen an den Wänden neben tibetischen Thankas kleine Erinnerungsfotos von den tausenden Trekkern, die sich hier haben segnen lassen und um eine heile
Überquerung des Thorong La gebeten haben. Mittlerweile hat der Lama Deshi seinen Ornat angezogen, eine große leuchtend rote spitze Mütze und langen goldverzierte Ohrenklappen, die bis tief auf die
Brust herab reichen. .
Der Trecker nimmt vor einem kleinen Altar Tisch Platz
und legt seine Spende, die berühmten 100 Rupien auf den Opferteller.
Nun beginnt der Lama heilige Texte zu murmeln , gibt einem etwas Weihwasser um legt einem dann ein Buch mit heiligen Texten auf das Haupt.
zum Schluss bekommt man dann ein kleine Kordel um das Handgelenk oder den Hals gebunden und ich bin sicher, kein einziger wird sie freiwillig vor der Überquerung losbinden. Dann wünscht er einem noch
viel Glück und den Segen der Götter.
Lama Deshi
Die Schlafstatt befindet sich unter dem Felsvorsprung in der Ecke des Klosters und ist nur durch etwas aufgeschichtetes Brennholz von den eisigen Winden geschützt
Wie viel Rotmützen-Mönche ist der Lama verheirate
und seine ebenfalls betagte Frau sitzt in der Küche und dreht die Gebetsmühle. Seit zwei Jahren sind sie nicht mehr nach Manang herabgestiegen, da ihnen mittlerweile der Weg zu anstrengend geworden ist.
Sie werden aber von den Dorfbewohnern und einer Nonne redlich versorgt. Denn auch viele Manangis kommen hierher um sich segnen zu lassen und schon sein hohes alter führt zur Ehrerbietung
Blick von der Klause auf Manang, welches gut 400 m tiefer liegt.
Wünschen wir alle dem Lama Deshi, dass er noch lange leben möge und viele, viele 100 Rupien Segnungen durchführen kann
zurück zum Reisebericht
zum nächsten Teil: Khangsar und Tilicho
|