Khangsar und der Tilichosee
Im Westen von Manang sieht man eine unwahrscheinlich mächtige Felswand, die
sich wie eine unüberwindbare Mauer auftürmt. 1960 suchte eine französische Expedition unter Maurice Herzog eine Möglichkeit um zum Annapurna I zu kommen. Die einzige indische Karte erwähnte einen Pass
der von Tukuche unterhalb der Annapurna I nach Manang gehen würde und so machten sie sich auf den Weg. Oben am Tilichosee angekommen, mussten sie erkennen, dass zwischen ihnen und der Annapurna nicht nur der
gewaltige Tilicho Peak, sondern eine Kilometer lange unüberwindbare Wand von 7000 m Höhe im Wege stand. Sie nannten sie la Grande Barriere. Herzog ging
noch bis Manang hinunter um eventuelle Wege zu erkunden und um Essen für seine Träger und Kameraden zu holen. Die Manangis waren aber so arm und
hatten selber nichts zu essen, so dass er mit leeren Taschen zurückkehren musste. Auf dem Weg kam er auch durch das Dorf Khangsar, welches er als unwahrscheinlich arm und verdreckt beschrieb. Mittlerweile ist es einer der
schönsten und ursprünglichsten Dörfer im Annapurnagebiet und unbedingt einen Abstecher wert.
Der Abstecher zum Tilichosee
Wenn Sie genügend Zeit haben, lohnt sich unbedingt der dreieinhalb tägige Abstecher zum Tilichosee, anderslautende Zeitangaben, insbesonders der
Werbeprospekt, die einen Tagesausflug von Khangsar aus verheissen sind falsch, denn mittlerweile gibt es denn schnellen Weg am Fluss nicht mehr. Die Tilicho
Base Camp lodge ist nicht immer bewirtschaftet, fragen Sie in Khangsar nach, eventuel wird dann der Wirt einfach mit ihnen mitgehen.
Rechnen Sie 3,5 Stunden von Manang nach Khangsar (3700m).). Von dort sind es ca. 8 Stunden bis zur Tilichobasecamp
lodge (4000 m). der reguläre Weg führt über einen 4700 m hohen Bergrücken und ist deshalb eine ideale Aklimatisation. Von Der Lodge kommt man in gut vier Stunden zum See, der auf 5000 m liegt. Wenn kein Wind ist,
kann man dort wunderbare Stunden verbringen und am Nachmittag wieder zur Lodge zurückkehren. Der Weg zum See ist meist ab Mitte November verschneit
und der See ist bis März oft zugefroren. Vom Tilichosee geht man gemütlich am nächsten Tag zurück nach Khangsar oder Manang.
Man kann auch von Khangsar problemlos in einem Tag direkt bis nach Thorong Phedi gehen.
Der Abstecher Tilicho See ist die ideale Akklimatisation und sie werden danach den Thorong La sozusagen hinaufspazieren können (eigene Erfahrung)!
Von Manang bis Jomsom über den Tilichosee
Man kann auch um den Tilichosee gehen und im Westen über den sogenannten Tilicho Tourist La direkt nach Jomsom gehen. Der klassische Weg über den
Mesokanto La führt nämlich durch militärisches Sperrgebiet und ist nicht zu empfehlen, sind doch schon Trekker wieder nach Manang zurückgeschickt
worden. Die Wege, die in den Karten rund um den See eingezeichnet sind, sind ebenfalls nicht passierbar, da die Felswände am Nordwest-Ende in
unpassierbaren Felsenklippen in den See stürzen. Mann muss deshalb den Felsberg im Norden auf 5400 m umrunden. Die Tour von Khangsar nach Jomsom braucht vier Tage, davon drei mit Zelt und eigener Verpflegung
. Man übernachtet ein bis zwei mal am See auf 5000m. An sich ist die Übernachtung am See übrigens von ACAP verboten. Es handelt sich um eine hochalpine Tour und sie sollten
entsprechende Erfahrung haben. Im Oktober bis Mitte November sollten Sie und ihre Träger mit festen Bergschuhen, Daunenjacke und Schneebrille ausgerüstet
sein. Später oder wenn viel Schnee liegt sind Steigeisen und Eispickel enpfehlenswert. Sie müssen nicht über Spaltengletscher.
Sehr ausführlich und interessant ist auch die Seite in Englisch von Per Löwdin aus Norwegen Tilicho lake
Blick vom Pass in das Kali Gandaki Tal nach Mustang und Tibet
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Infos zum live-Diavortrag Nepal im Reich der Annapurnas
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