Nepal - der Everest Trek. Vom Lobuche über den Cho La Pass nach Gokyo. Dieser 5420 m hohe Pass verbindet zwei der Highlights im Everestgebiet: die Sicht vom Kala Patar mit dem Everest zum
Greifen nah und die schöne Sicht am See vom Gokyo. Der Cho La Pass ist bei guten Wetterverhältnissen leicht zu überqueren und in der Saison sind die Lodgen sowohl in Dragnak ( Taknak) und Dzongla geöffnet. Bei
schlechter Sicht und Neuschnee haben sich aber schon viele Leute verlaufen. Hierbei ist auch das letzte Verbindungsstück zwischen Dragnag (Taknak) und Gokyo über den Gletscher recht schwierig. denn dort ändert sich
der Weg permanent und ist sehr schwer zu finden. Sehen Sie hier Bilder meiner Tour Anfang Dezember 2004.
Kartenausschnitt aus der hervorragend Schneiderkarte Khumbu im Nelles-Verlag
 
Der Trek von Lobuche nach Gokyo über den Cho La
Natürlich kann man diesen Trek auch umgekehrt gehen- normalerweise brauchen die Leute sogar weniger Zeit. Aber unabhängig wie man ihn überquert seien sie sich bitte immer bewusst dass es
über 5400 m geht und man sich vorher unbedingt ausreichend an die Höhe akklimatisiert haben sollte.
Von Lobuche geht man am Anfang noch den Weg im Haupttal herunter. hier sieht man einen Blick auf Pheriche mit der Ama
Dablam im Hintergrund.
Das Seitental nach Dzongla und dem Cho La zweigt dann kurz dem Abstieg nach Dughla nach Westen ab.
Hier beginnt das Tal. Die meiste Zeit bleibt
man auf der gleichen Höhe, so dass man von Lobuche in ca. zweieinhalb Stunden in Dzongla ist
Damit kann man wunderbar morgens in Gorakshep auf den Kala Pattar steigen, frühstucken und anschliessend nach Lobuche gehen. Dort isst man gemütlich Mittag und kommt am Nachmittag in Dzongla an.
Dzongla
Dzongla besteht aus zwei Lodgen auf einer Sommeralm. Sie sind meist recht lange geöffnet. Fragen sie aber in der Vor- und Nachsaison in Lobuche oder Taknak vorsichtshalber nach.
Nun ging es am frühen Morgen los. Im
Hintergrund baut sich die zu Überquerende Bergkette auf. Der Aufstieg zum Cho La befindet sich hinter der dunklen Felsspitze in der Mitte des Bildes
Ich war hier schon einmal im Herbst 1991 gewesen, damals gab es allerdings noch keine Lodgen in Dzongla.
Kurz vor dem ersten Aufstieg
Am Anfang geht der Weg erst auf einer Moräne hoch. Direkt unterhalb der steilen Felswand links im Bild steigt man dann auf einer steilen Felsrampe hoch. Diese sieht man aber erst recht spät und kann sich
vorher gar nicht so gut vorstellen, wo es denn nun zum Pass weitergehen soll.
Hier sieht man gut, die steile Rampe die direkt an der Felswand hochführt.
Oben gibt es dann eine wunderbare Aussichtskanzel. Ich kann mir vorstellen, dass bei Neuschnee und Eis der Abstieg über die Rampe schwierig sein könnte.
Die Rampe
Hier steigt mein Freund Bachan die Rampe hoch. Sie ist durchgehend mit grösseren Felsbrocken und Geröll belegt. Ihr Schwierigkeitsgrad kann man mit leichter Blockkletterei bezeichnen. Ab und zu muss
man schon die Hände zur Hilfe nehmen.
Endlich oben
Der Anstieg ist schon recht steil und man befindet sich auch schon auf 5000 m . Da ist man sehr froh wenn man oben auf die Aussichtskanzel kommt. Ein Blick zurück ist allerdings nicht für Leute mit Höhenangst zu
empfehlen, denn da geht’s es ca 350 m fast senkrecht nach unten. Beim Aufstieg sieht man dass nicht so sehr , da man sich eher an der Felswand orientiert. Der Abstieg
dürfte aber schon manchmal etwas prickelnd sein
Blick von der Kanzel
Von hier oben hat man dann einen wunderbaren Blick auf das ganze Tal. Egal aus welcher Richtung man kommt, hier macht wirklich jeder eine Rast.
Und weiter geht’s
Von der Kanzel hält man sich erst einmal an der südlichen Seite. hier kam gerade eine grössere geführte Gruppe mit Trägern entgegen.
 
Der obere Teil des Cho La
Das Schneefeld
Der obere Teil des Cho La ist relativ flach, im Norden gibt es einen grösseren Gletscher doch der Weg führt über ein spaltenfreies Schneefeld.
Solange man eine Spur erkennen kann ist die Überquerung sehr einfach und kann auch gut ohne Führer durchgeführt werden. Sobald Neuschnee gefallen ist oder bei Nebel oder Schneesturm würde ich den Pass nur in einer
Gruppe mit einem sehr erfahrenen Führer angehen.
Der Weg führt dann nach einer Weile im der Mitte des Schneefeldes
Herrliches Wetter mit allerbesten Sicht.
Aber es ist meine Erfahrung dass es von Mitte November bis Mitte Dezember fast immer nur sehr klares Wetter gibt. dafür sind dann alle wiesen in winterlichen Ockerbraun.
Schneereifen
Macht einfach Spass der Cho La
Ideal in solchen Schneefeldern sind Schneereifen- hier ein Modell von Salewa für
39:95 Euro. Sie wiegen nur 800 g und verhindern dass man in verharschten Schnee einbricht. Hier auf der Spur waren sie eigentlich nicht nötig, denn der Trampelpfad war ausreichend fest. sobald
man aber für ein Foto aus der Spur ging war man schnell bis zu den Knien eingebrochen.
Ich habe die Schneereifen auch schon bei Alpentouren schätzen gelernt.
Blick nach Osten
Die Überquerung gibt einem wirklich das Gefühl einer phantastischen Hochtour

Der Cho La 5420 m
Der Cho La mit Blick nach Westen
Und dann sieht man langsam die Berge im Westen. Die Gebetsfahnen am Pass sind etwas tiefer als der obere Teil des Schneefeld
Gebetsfahnen am Cho La
“Haute Cuisine”

Es gibt nichts schöneres als oben auf dem Pass ein Süppchen zu kochen und eine Stunde dass Passglück zu geniessen. Und man kann hier wirklich von “hoher” Küche sprechen. Da muss man allerdings
vorgekochte Nahrungsmittel wie spezielle Tütennahrung oder Rara-Nudeln nehmen.

(Gipfel)Passglück
Diese Träger kam von der Gokyo-Seite hoch. Hier war die ganze Gruppe glücklich, denn es ist ein sehr steiler Aufstieg. Von uns bekamen sie heissen Tee und wir tauschen Kekse und Obst.
Der Abstieg
Die Westseite vom Cho La ist ein steiler
Geröll und Blockfelshang mit ca 600 m Höhenunterschied.
Im Hintergrund sieht man den Weg hinter eine Seitenmoräne eines abgeschmolzenem Gletscher führen. AM ende bei dem dunklen Felsen liegen die Lodgen von Dragnag. Eigentlich wird es Taknak ausgesprochen und heisst im
örtlichen Dialekt schwarzer Felsen. Gokyo liegt auf der anderen Seite des Haupttales und man muss von Taknak erst über den Gokyo
Hauptgletscher gehen. Ich bin mit Bachan allerdings querfeldein einen direkten Weg na Nala am südlichen Gletscher gegangen, da ich den Leuten von der Lama Lodge noch Fotoabzüge vom
vorherigen Besuch vorbeibringen wollte. Der Gletscher sieht allerdings genauso wie eine Schutthalde aus, wie vor dem EBC. In den Wintermonaten mit früheren Abenden sollte man früh
genug am Gletscher sein, wenn man direkt bis Gokyo weiterlaufen will. Denn wie schon obern geschrieben kann man sich dort leicht verirren und dass ist bei einbrechender Dunkelheit nicht so erstrebenswert.
Oder der Aufstieg wenn man vom Westen kommt
Und so sieht der Aufstieg aus, wenn man von Taknak losgeht. Es ist augenscheinlich so, dass man schneller in dieser Richtung
über den Pass kommt,
Viele Leute sind in dieser Richtung schon mittags in Dzongla und können so gemütlich direkt bis Lobuche durchlaufen.
Zusammenfassung: Eine der schönsten Trekkingtouren im Everestgebiet verbindet das Tal von Gorakshep mit dem Kala patar und EBC und dem Tal von Gokyo. Man kann sie sowohl von Gokyo
wie von Lobuche aus durchführen. Bei guten Wetterverhältnissen kann man sie ohne Führer machen, denn der Weg ist gut ersichtlich und auf dem Schneefeld ist eine deutliche Spur zu
erkennen. Technisch ist der Pass nicht besonders schwer zu gehen man muss aber schon längere Strecken auf groben Felsbrocken und in Geröll steil auf- und absteigen. Man braucht deswegen unbedingt gute Bergstiefel.
Wichtig ist wie bei allen Pässen über 4500m dass man perfekt akklimatisiert ist. Wer vorher einen Nacht in Gorakshep ohne Probleme verbracht hat dürfte auch auf dem Cho La keine Probleme
mehr bekommen. Wer von Gokyo kommt, sollte dort mindestens zwei Nächte und eine zusätzliche in Dragnak/Taknak verbringen. Ideal wäre zum Beispiel der wunderbare Tagesausflug zum fifth lake.
Bei schlechten Wetterverhältnissen oder bei Neuschnee ohne Spur sollte man nur in einer Gruppe mit erfahrenem Führer losgehen, denn es sollen sich schon Leute oben am Pass verlaufen haben.
Viele Leute haben sich auch auf dem Gletscherstück zwischen Taknak und Gokyo verlaufen und mussten deswegen zum Teil sogar umkehren.
Zeitbedarf: Sportliche Leute gehen in einem langen Tag von Lobuche oder Dzongla in einem einzigen sehr langen Tag bis nach Gokyo .
Ich würde eher empfehlen die Strecke in anderthalb bis zwei Tagen zu gehen. Insbesonders in den kurzen Wintertagen sollte man sich sehr die Zeit im Auge haben, wenn man noch über den
Gletscher zwischen Taknak und Gokyo gehen will.
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Nach Gokyo und dem Gokyo Ri
Gorakshep und der Kala Patar
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