Trekking in Nepal - Das Everest Base Camp ca. 5350 m
Ganz nahe am Everest - Sagarmatha - Chomolongma
klicken sie im jeweiligen Bild
Hier beschreibe ich den Trek von Gorakshep zum eigentlichen EBC. Ich war insgesamt schon 3 mal dort und bin jedesmal aufs neue von dem grossartigen Ausblick und von
den faszinierenden Eispyramiden fasziniert.
Viele Leute gehen von Gorakshep nur auf den Kala Patar hoch (das ist ja auch sicherlich einer der überwältigstenden Ausblicke auf den Everest), und verzichten auf den Trek
zum EBC. Mit den folgenden Bildern möchte ich einfach eine kleine Idee geben, was man dort alles sehen kann. Denn dann wird wahrscheinlich mancher sich doch entscheiden,
diesen Tagesausflug einzuplanen und hoffentlich darüber genauso glücklich sein wie ich es war. Aber man sollte immer mindestens zwei Stunden nur für das herumtollen in
der zerklüfteten Eislandschaft einrechnen, denn dass macht einfach den grössten Spass!
Immer wieder haben mir Leute gesagt: ”nein, zum EBC da gehe ich erst gar nicht, es ist sowieso nur eine große Müllkippe.” Dieses Vorurteil kann ich aber in keiner Weise
bestätigen. Mittlerweile achten alle Beteiligten auf eine ordentliche Müllentfernung und gute hygienische Anlagen, soweit dies auf 5350 m möglich ist.
Da fast alle Everest-Expeditionen in dem ganz kleinen Zeitfenster von Mitte bis Ende Mai zum Gipfel gehen findet man ab April viele Expeditionen mit ihren Zelten vor, welches
abwechslungsreich und bunt ist. im April 2004 waren es 14 Expeditionen! Ein Problem kann sein, das im Frühjahr oft schon Mittags die Wolken kommen. deshalb sollte man in
dieser Jahreszeit sehr früh in Gorakshep aufbrechen, da man nach den drei Stunden Hinweg schon bald die Wolken kommen können.
Im Herbst wird man nur sehr selten eine Expedition vorfinden, doch auch denn man es irrsinnig Spass mitten in den ganzen Eistürmen und -bergen herumzutollen und meist ist
das Wetter bis zum Nachmittag kristallklar.
ich würde immer einen ganzen Tag für das EBC einplanen. Die Kombination mit dem Kala Patar an einem Tag ist zwar machbar, lässt einem aber nicht genügend Zeit um das EBC zu erleben.
Bild 1: frühmorgens startet eine Gruppe zum Base Camp
Bild 2 Nach Gorakshep steigt man erst auf die nördliche Seitenmoräne des Khumbu-Gletschers hoch und geht auf ihr in Richtung Osten weiter
Bild 3: Von der Moränekann man bis nach Tibet sehen. Hinter dem 6006 m hohen Lho La Pass thront der Changtse, der über den North Col mit dem Nordost-Grat des Everest verbunden ist
Bild 4: Khumbu Tse, Lho La und Changtse
Hier kann man deutlich den großen Knick sehen, den der Khumbu Gletscher macht. Er fällt fast senkrecht als Khumbu Ice Fall aus dem western Cwm herunter. Sobald er dann
flacher wird, trägt er eine dicke Schicht loser Steine.
Bild 5: Nach einem sehr steilen Abstieg von der Seitenmoräne folgt man dem immer wieder sich ändernden Weg auf dem Gletscher. Denn der Gletscher wandert recht
schnell und deshalb bilden sich immer wieder neue Spalten und Seen, die umgangen werden müssen.
Bild 6: Faszinierend finde ich die riesigen Gletschertische
Bild 7: Da der dicke Stein vor der Sonne schützt, schmilzt unter ihm das Eis nicht weg. Hier kann man daher gut sehen, wieviel vom Eis des restlichen Gletschers schon weggeschmolzen ist.
Bild 8
Bild 9: Kurz vor dem EBC liegt dieser 2003 abgestürzte Helikopter. Helikopter können zwar bis auf 6500 m fliegen, aber wegen der dünnen Luft sind schon Landungen auf
5500 m sehr gefährlich. Wahrscheinlich ist er mit dem Rotor an einen Gletschertisch gestossen. siehe auch den
Spiegel Artikel
Bild 10: Im Frühjahr 2004 waren 14 Expeditionen am Base Camp. Die Base Camps liegen normalerweise immer unter 5500 m , da sich da der Körper noch halten und regenerieren
kann. Wichtig ist auch eine Wasserquelle, da man sonst sehr viel Zeit und Kerosin bräuchte, um genügend Eis zu schmelzen. Das nepalesische Everest Base Camp liegt
genau im Knick des Gletschers und ist auf dem Eis aufgeschlagen. Man muss daher nur ein bisschen an den Steinen schieben und schon sieht man dunkelblaues reines Eis.
Bild 11. In das spröde Eis kann man nur schlecht Heringe einschlage, deshalb werden die Zelte an Steinen befestigt
Bild 12: Der eigentliche Khumbu Eisfall stürzt sich ca. 600-800 m herab. Er ist ständig in Bewegung und eines der schwierigen Hindernisse für jede Expedition. Meistens wird
vereinbart, dass die Sherpas von einer oder zwei der Expeditionsgruppen eine Weg durch den Eisfall finden und “pflegen”. Diese werden dann von allen anderen
Expeditionen mit bezahlt. Oft sind die Eispalten so groß, dass man nur mit zusammengebundene Aluminiumleitern hinüberkommt. Tückisch ist hierbei, dass
manchmal hausgroße ! Eistürme einfach plötzlich umstürzen können.
Bild 13: Jede Expedition hat ein großes Gemeinschafts- und ein Küchenzelt dabei. Hier das koreanische Lager
Bild 14 : Man hat es allerdings nicht weit, wenn man ein bisschen Eis für die Soda braucht!
Die Toiletten!
Bild 15: OIch hatte mein zelt ungefähr 50 m von der kanadischen Expedition aus Quebec aufgeschlagen. Im Vordergrund sieht man drei kleine schwarze Zelte: ein Duschzelt und zwei Toilettenzelte
Bild 16: Das Toilettenzelt mit Plastiktonne
Bei 14 Expeditionen sind regelmässig zwischen 300 und 500 Personen im EBC. Da ist es natürlich klar , dass diese nicht einfach um die Ecke scheissen gehen können. Denn
neben der ökologischen Belastung in einer hochsensiblen alpinen Umgebung würde die Gefahr von Durchfallepidemien ungemein steigen und manchen Gipfeltraum wie eine
Seifenblase zum Platzen bringen. So ist es schon lange vorgeschrieben, das jede Expedition ihre Toiletten haben muss. Es ist schlicht eine der üblichen 125 l
Plastiktonnen, über der auf einem Mäuerchen das Scheißhauszelt aufgebaut wird. So hat man ein wunderbares Plumpsklo und die vollenTonnen werden regelmässig mit Yaks
nach Gorakshep gebracht und der Inhalt dort verbuddelt. Im Sommer wird dann daraus Kompost und das Gras wächst dort doppelt so gut. Die Toilettenbenutzung wird pro
Saison mit 400 USD kalkuliert doch dankenswerterweise durfte ich bei den Kanadiern umsonst drauf.
Bild 17: Ich habe am Rand des EBC mit Bachan mein kleines Zelt aufgeschlagen. Der Boden ist blankes Eis und in der Nacht ächzte und quietsche es in einem fort, so dass
mein Freund Bachan arge Alpträume bekam in denen eine sich öffnende Riesenspalte uns mit Zelt und Haaren verschlang.
Bild 18: Sherpas auf dem Weg zum koreanischen Lager
Bild 19: Der Khumbu Eisfall mit dem koreanischen Lager
Bild 20: Auch noch im unteren Teil türmen sich sich bis zu 10 m hohe Eispyramiden
Bild 21
Bild 22: Das erste mal war ich im November 1991 dort
Bild 23
Bild 24: Eine Gruppe beginnt den Aufstieg in den Khumbu Eisfall
Bild 25: Die meisten Dinge werde mit Yaks hergebracht, Träger bringen aber auch frisches Gemüse in 2 Tagen von Namche Bazar ins Lager
Bild 26
Bild 27: Wie klein sehen doch die Zelte vor den massigen Eisblöcken aus
Bild 28 Keiner sollte es verpassen, mitten zwischen den Eispyramiden herumzutollen
Bild 29: Eislandschaft
Bild 30
Bild 31: Alle Expeditionen vereinbaren eine Wasserstelle am Rande des Base Camps. Im ganzen Zuflussbereich wird dann von allen peinlich genau beachtet, dass das Wasser nicht verschmutzt wird.
Bild 32: Auch für meine Freund Bachan war es ein tolles Erlebnis zwischen den Eisbergen herumzuturnen. Zwar ist es manchmal recht mühsam, bis man dort ist, aber
danach möchte man gar nicht mehr aufhören
Bild 36: Auch 1991 war mein damaliger Porterguide kaum zu bremsen
Eislandschaften
Bild 39
Bild 40 a: Der Lho La verbindet das Khumbu mit Tibet. Er ist 6006 m hoch . Allerdings kann man ihn nicht so ohne weiteres überqueren. In Hintergrund der tibetische Changtse mit 7550 m
Bild 40 b: Ein riesiger Gletscher bedeckt den Pass Lho La
Weltrekordler Apa Sherpa
Bild 41: Apa Sherpa mit einem belgischen Bergsteiger
Bild 42 Apa Sherpa ist nepalesischer Nationalheld. Er ist Weltrekordhalter der meisten Everestbesteigungen und hat 2004 zum 14. mal ! den Everest bestiegen. Als ich beim
ersten mal in das Lager kam, hatte er mich weggescheucht. Das ist verständlich, denn die Gruppen sind alle hochkonzentriert und sind dort um (ihr Lebensziel) den Everest zu
besteigen. Da können neugierige Touristen oft stören und sie sind zudem immer eine potentieller Krankheitsbringer. Man sollte dies unbedingt respektieren und nicht
aufdringlich sein. Ich suchte nach einem anderen Sherpa denn ich auf dem hinweg kennengelernt hatte, Pemba Dorje Sherpa, der auch mit der gleichen nepalesischen
Agentur dort war. Es stellte sich aber später heraus, dass Pemba am anderen Ende des Base camps ein eigenes Lager hatte.
Am nächsten Tag kam ich aber ins Gespräch mit dem belgischen Bergsteiger aus Apas Gruppe und wir wurden auf einen Tee eingeladen. Da war dann Apa Sherpa einer der
liebenswürdigsten Menschen und er ist trotz seiner Erfolge ein ungemein sympathischer, freundlicher und zugleich bescheidener Mensch geblieben. Er hat in Thame seine eigene
Lodge und so kann man ihn auch schon mal da treffen.
Bild 43: Apa Sherpa & Bachan Rai
Weltrekordler Pemba Dorje Sherpa
Bild 45: Pemba Dorje Sherpa
Pemba hatte ich schon beim Aufstieg nach Gorakshep kennengelernt. Er war als Expeditionssherpa für einen Schweizer Kunden dort und wollte zugleich einen neuen
Geschwindigkeits-Weltrekord aufstellen: in weniger als achteinhalb Stunden vom Base Camp zum Gipfel. Dies ist ihm dann auch gelungen. Er hat nur 8 Stunden und 10 min gebraucht, siehe Nachricht , seine Rekordbesteigung wurde von manchen angezweifelt aber vom Tourismusministerium bestätigt siehe BBC Artikel
Bild 46: Pemba Sherpa und das Gemeinschaftszelt. Man beachte im Hintergrund den Petroleumofen - der schiere Luxus. Auch von Dorje Pemba Sherpa wurden wir auf einen
Tee eingeladen. Es ist übrigens typisch, dass man auf einen Tee eingeladen wird, aber nach spätestens 10 min machen die Leute wieder ihre Arbeit weiter, weil sie alle
konzentriert ihre Vorbereitung weiterführen und nicht zu viel Zeit für “Schwätzchen” haben
Bild 47: Zwei Everestbezwinger, der Wirt von der Snowland Inn Lodge in Gorakshep und Dorje Pemba Sherpa. Es ist verblüffend wie viele Sherpas im Khumbu schon oben waren
. Viel finanzieren sich mit ihren Expeditionen später eine eigene Lodge
alle summitters im Frühling 2004
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Über den Cho La nach Gokyo
Gorakshep und der Kala Patar
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