Die neue Annapurnarunde: .Das Dorf Tiri mit dem Samdup Choeding Kloster am Kali Gandaki im oberen Mustang
Auf dieser Seite finden die Bilder und Informationen zum kleinen Dorf Tiri, welches sich etwas nördlich von Kagbeni befindet und ein absolut lohnenswerten. kleinen Ausflug von 1-3 Stunden
mit Blick in den obern Mustang ermöglicht.
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Das Dorf Tiri bei Kagbeni
Noch in 2005 war diese kleine Dorf im strikten Sperrgebiet des oberen Mustang und man durfte nur hineingehen, wenn man das extrem teure Mustang Permit hatte. Denn
spätestens am Stoppschild war Ende und bis zu 30 Polizisten achteten, dass man auch ja nicht weiterging.
Heute ist das Tal bis zum kleinen Dorf Tiri freigegeben so dass man schon ein Gefühl für das sehr trockene obere Mustang bekommen kann. Es liegt keinen Kilometer
flussaufwärts auf der westlichen Seite. Am östlichen Hang hat der spärliche Regen dennoch tiefe Furchen in den weichen Sandstein gefräst. Eigentlich hatte ich geplant,
an dem Tag direkt von Kagbeni nach Muktinath zu gehen, aber dann konnte ich mich einfach nicht losreißen und beschloss noch einen tag länger in Kagbeni zu bleiben und dafür das Dörfchen Tiri zu besuchen.
Man muss erst über ein paar kleine Holzplanken den Kali Gandaki überqueren und kommt so an den Weg, der zum Dorf leicht schräg den Hang hoch führt.
Hoch oben über dem Ort liegt eine alte Gompa, deren Besuch zwar schweißtreibend aber nichts desto trotz sehr zu empfehlen ist. Rechts biegt der Weg zum Dorfkern ab und man kommt zu einem
kleinen kleine Platz mit zwei Brunnen
Rechts vom kleine Platz ist eine weitere kleine rote Gompa. Im großen weißem Haus daneben kann man ruhig nach Essen und Trinken fragen, denn die Wirtin würde gerne
eine kleine Lodge aufmachen und wir haben leckeren Tee und eine Nudelsuppe bekommen. vielleicht ist ja mittlerweile schon ein Schild am Hause angebracht.
Das Dorf und seine Äcker befindet sich auf einer relativ flachen Landzunge, die ins Tal des Kali Gandaki hinein ragt. Es hat zwei Flügel, die vom kleine Platz nach beiden
Seiten ausschwingen. Zum nördlichen linken Flügel kommt man, wenn man vom kleinen Platz durch eine Art Tunnel unter einem großen Haus hindurchgeht. Auf dem linken Bild
sieht man im Hintergrund Kagbeni und die Straße, welche von dort nach Muktinath hoch führt.
Das Kloster Sandup Choeding Gompa
Vor 860 Jahren erschien im Traum dem Lama Lungzing Palsang Buddha und wollte, dass dieser bei einem bestimmten Stein in Herzform ein Kloster aufbaue. Nach langer
Sucher fand der Mönch dann oberhalb von Tiri endlich diesen Stein und baute ein kleines Kloster.
Der Stein des Anstosses
Es ist damit eines der ältesten Gompas in der Gegend und ein Aufstieg lohnt
auch für nicht große Gompaliebhaber, denn man hat von dort oben einen sehr schönen und weiten Blick ins obere Mustang mit seiner wüstenhaften Trockenheit und seine Farbenspielen in rosa bis hellgelb
Von hier oben hat man auch einen Adlerblick auf das Dorf Tiri und im Hintergrund das Tal des Kali Gandaki , dem Thorung La, dem Tilichopeak und den Nilgiris.
ich war hier im kargen Dezember oben und kann mir vorstellen, dass es im Oktober noch viel schöner aussehen muss, da dann die Bäume um das Kloster noch etwas mehr
Farbe in die Landschaft bringen müssten
Das alte Kloster ist recht klein, daneben wurde ein neueres gebaut und es gibt noch einige Wohngebäude. Als ich mit Prem oben war, sahen wir erst überhaupt niemanden
und ich begann laut zu rufen. Das muss des öfteren wenn man ein Kloster ansehen will, denn meistens ist die Türe verschlossen und es muss erst jemand kommen, der den
Schlüssel hat. Da das oft Dorfbewohner sind kann es auch schon mal eine halbe Stunde dauern denn sie kommen oft von der Feldarbeit. Hier hatten wir aber großes
Glück, denn an diesem Tag war der Mönch Tsampa Nyima Lama da und hatte uns gehört. Glück deshalb weil er eigentlich fast täglich in den verschiedenen Dörfern unterwegs ist.
Tsama Nyima Dukra Lama im alten Kloster
links: Dies Opfergaben wurden kunstvoll aus kalter Butter geformt. rechts eine alte Wandmalerei
Der Mönch und Amchi
Tsampa Nyima Lama zeigte uns das alte Kloster und wir kamen mit ihm in Gespräch. Dabei erfuhren wir, das er ein Amchi ist. Amchis sind Mönche mit einer langjährigen
Ausbildung in tibetischer Medizin und Prem wollte seinen Rat suchen.
So gingen wir alle zusammen in das kleine Nebenhaus, wo der Amchi seine Apotheke hat. nachdem er Prem befragt und seinen Puls gefühlt hatte fing er an, die Ingredienzien
für die Medikamente zusammenzusuchen.
In hunderten von Gläsern waren Kräuter, Mineralien, getrocknete Tiere usw. aufbewahrt. Der Amchi erklärte uns, dass er weite Touren bis tief ins Dolpo hinein macht um seine
Arzneimittel zu sammeln. Zum Teil werden sie auch unter Amchis getauscht oder er kauft sie in Kathmandu in einer Amchi Großhandels-Apotheke. Auf jeden Fall hat er eine
der größten Sammlungen , die ich je bei einem Amchi gesehen habe. Als ich ihn auf die menschlichen Knochen ansprach, die unten in Regal lagern, kicherte er etwas verlegen
und hielt dann die Schädeldecke über seinen Kopf und den Oberschenkelknochen neben sein Bein um so zu zeigen , dass es richtige Menschenknochen waren. Zu seiner
Erleichterung bekam Prem aber nur eine Kräutermischung in Zeitungspapier eingewickelt, die er dann als Tee zu sich nehmen sollte.
Wir wurden dann noch auf einen Tee eingeladen und Tsampa Nyima Lama spielte uns noch einige Lieder auf einem tibetischen Instrument vor. Was für ein unerwartet schöner und interessanter Tag.
Übersicht Annapurnarunde Übersicht oberes Kali Gandaki
Kagbeni
Ein genauere Beschreibung der Wege finden sie als PDF Download “Von Muktinath
nach Tatopani auf neuen Wegen”.
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