Home 
 deutsch
Reisezeit
Gesundheit 
 in Nepal
Reise- 
 versicherungen.
Flüge nach 
 Nepal
Reise- 
 veranstalter
Trekking- 
 Agenturen
Visa und  
 Gebühren
Reise- 
 Planung
Ausrüstung
Foto
Geld, Budget 
 Kosten
Essen und 
 Trinken
Verschiedenes
Träger
Rafting
alphabetisches  
 Register
Gesundheit in Nepal

Trekking in Nepal: Auf der Seite Gesundheit finden Sie Informationen zu  ImpfungenDurchfall, Wasserdesinfektion, der Höhenkrankheit , Erfrierungen und zur Malaria ,

Impfungen

Grundsätzlich empfehle ich jedem, ca 3 Monate vor der Reise  einen Arzt zu konsultieren und einen Impfplan zu erstellen. Ideal sind hierbei Impfberatungsstellen von Tropeninstituten, die es in mehreren großen Städten gibt. Die meisten Hausärzte haben mittlerweile auch aktuelle Nachschlagwerke.

Standardmäßig sollte man sich auf jeden Fall gegen: Tetanus, Typhus, Diphterie und Hepatitis A impfen lassen. Mittlerweile gibt es schon eine kombinierte Hepatitis A+B Impfung. Hepatitis B ist zwar keine typische Nepalkrankheit und es infizieren sich die meisten wenn dann  in Deutschland, aber wegen der sehr üblen Auswirkungen sollte man sich direkt dagegen mitimpfen lassen. Polio, Tollwut und Enzephalitis können ebenfalls sinnvoll sein.

Tollwut
Wer lange Treks in entfernte Gegenden macht oder nach Tibet fährt, sollte eine Tollwutimpfung überlegen. Denn sonst hat man nur 1 Woche Zeit zwischen Biss und der nötigen Antiserumgabe, die es nur in wenigen Krankenhäusern gibt. Das ist oft verdammt kurz. Mit Impfung hat man wenigstens 3 Wochen Zeit, dies ist realistisch, selbst wenn man in Dolpo treckt oder am Kailash ist. Die tibetischen Hunde sind im Gegensatz zu den friedlichen nepalesischen sehr angriffslustig und da die Tollwut unter ihnen , wie im Rest von Asien, häufig ist, muss man immer bei einem Biss von einer Tollwutinfektion ausgehen. Verpasst man die rechtzeitige Behandlung, so kann die Tollwut nicht mehr behandelt werden und ist tödlich!

Eine intensive Suche im Internet zu Tollwut in Nepal ergab folgendes Ergebniss:
In Indien sterben jedes Jahr eine große Anzahl Menschen nach einer Tollwutinfektion durch streunende Hunde.
Es gab schon Inder, die von Bombay nach Kathmandu flogen, weil dort der Impfstoff besser sein soll.(ich würde eher nach Bankok fliegen wollen).
In den ganzen letzten Jahren hat sich nur ein einziger Tourist infiziert, der aus Nepal einen kleinen süßen Welpen überland nach Deutschland bringen wollte. Im Iran wurde das Hündchen agressiv und hat ihn gebissen. Er war zum Glück aber geimpft, so dass ihm nichts passiert ist.
Obwohl Tollwut nicht kurierbar ist und eine Impfung nicht schaden kann, scheint das Risiko trotz infizierter Hunde und Affen in Nepal tatsächlich so extrem gering zu sein dass man evtl. darauf verzichten kann .

 

Durchfall

In den letzten 10 Jahren ist zwar vieles besser geworden, aber dennoch müssen sie grundsätzlich mit einem ordentlichen Durchfall rechnen. Dabei ist die Chance in Kathmandu und Pokhara erstaunlicherweise größer als auf dem Treck. Mit ein bisschen Übung kann muss einem aber ein Durchfall nicht unbedingt die Laune verderben. Probieren Sie auf jeden Fall sich in Ihrem Reiseführer über Durchfallerkrankungen zu informieren.

 Leichten Durchfall, er heilt meist von selber in 2-3 Tagen. Hier kann der Wirkstoff Loperamid (z.B. Immodium) nützlich sein, dieser stoppt die Darmbewegungen und sie haben anscheinend keine Probleme mehr. Unterstützend können Sie auch Aktivkohle nehmen. Loperamid unterdrückt aber nur die Symptome, heilt aber nicht die Ursache, und bei bestimmten Durchfällen kann er sogar die eigentliche Krankheit verstärken.

Wenn Sie mit Durchfall im Bus oder Flugzeugreisen müssen ist Loperamid allerdings wirklich sehr nützlich.

Daneben kommen zwei Gruppen von ernsten Durchfällen häufig in Nepal vor:

1. Durch Bakterien verursachte Durchfälle, die meist mit hohem Fieber verbunden sind. Gesellt sich Fieber dazu, sollte man ein Antibiotikum nehmen, denn sonst ist man evtl. eine ganze Woche sehr krank. Sehr wirksam ist Norfloxazin, welches man in Nepal kaufen kann.

2. Durch Einzeller verursachte Durchfälle: Sie werden von Lamblien (Giardia) oder sehr selten von Amöben verursacht. Typisch ist das Fehlen von Fieber, Blähungen mit einem steinharten Bauch und bei Lamblien oft nach faulen Eiern stinkende Rülpser. Die Kombination von Blähungen und manchmal wässrigen Durchfall kann zu ausgesprochen explosiven Ergebnissen führen. Ich hockte mal auf einem Klo auf dem Everest-Treck, als es einen richtigen Knall gab und danach war die ganze Rückwand bis auf einem halben Meter Höhe voll. Es war wirklich sehr peinlich. Wenn sie also einen anderen Trecker mit angespannten Gesichtszügen wie auf Eiern und in Zeitlupe Richtung Klo gehen sehen, dann hofft er nur, dieses schnell aber gerade noch trocken zu erreichen. Lamblien haben die Eigenschaft, dass es einem immer mal wieder gut geht und danach wieder ein bisschen schlecht usw. denn der Körper gewöhnt sich nach einiger Zeit einigermaßen daran. Bei klaren Symptomen kann man 3 Tage lang je zweimal 1000 mg Tinidazol nehmen. Diese Medikament hat sehr starke Nebenwirkungen und man füllt sich kotzübel doch am vierten Tag geht es einem dann gut. während der Zeit darf man keinen Alkohol trinken. Tinidazol wird in Deutschland nur sehr zurückhaltend verschrieben, sie können es in Nepal in den Städten aber oft auch auf dem Treck kaufen. alternativ kann auch Metronidazol genommen werden, dann aber 5 Tage lang. Sollten sie in Kathmandu oder Pokhara krank werden, sollten Sie dort immer vorher einen Arzt besuchen.

Einzeller werden nicht nur durch infiziertes Wasser verbreitet, Die Zysten können auch einfach mit dem Geschirr oder alles was mit “beschmutzten “ Händen berührt wird, übertragen werden.

Besonders wichtig für ihr Wohlbefinden ist bei allen Durchfällen, dass ihr Elektrolyt-Haushalt im Gleichgewicht bleibt. Bei Durchfall sind die Darmzellen nicht mehr in der Lage, diese Salz richtig aufzunehmen. Dadurch werden viele der Symptome wie Mattigkeit und Übelkeit, Schwäche und Kopfschmerzen verursacht oder verstärkt. Man nun herausgefunden, dass wenn man zugleich Zucker ( am besten Glukose) und Salze aufnimmt, diese besser aufgenommen werden. Man kann die optimale  Mischung kaufen, recht lecker ist Elotrans, welches man in jeder Apotheke in Deutschland kaufen kann. In Nepal nennt es sich ORS was soviel wie Oral Rehydration Solution heißt. Diese sind aber nicht so lecker wie Elotrans, deshalb lohnt sich der Kauf in Deutschland. Die Mischung löst man in Wasser auf. Ungelogen es hilft!

Wasserqualität und Wasserdesinfizierung

 In den letzten 15 Jahren hat sich die Wasserqualität auf dem Treck wesentlich verbessert, da mittlerweile fast überall das Wasser aus kleinen Quellen in Plastikrohren herangeholt wird. Leider kann es dennoch noch oft infiziert sein. Auf den großen Trecks kann man überall “Mineralwasser in Plastikflaschen kaufen, dieses ist gefiltert und sicher. Achten sie aber darauf, dass der Plastikdeckel der Flasche im Originalzustand ist. Ich habe selber schon erlebt, wie Flaschen mit normalem Wasser aufgefüllt worden sind um sie dann wieder teuer verkaufen zu können! Aus diesem Grund sollte man auch seine eigenen Flaschen nach Gebrauch zerquetschen, so dass sie nicht “recycelt” werden können. Die Flaschen sind natürlich eine große ökologische Belastung und gehen in der Höhe auch ganz schön ins Geld, da sie ja bis dahin transportiert werden müssen.

Im Annapurnagebiet bietet ACAP mittlerweile in vielen Dörfern preiswert gefiltertes und sicheres Wasser an, welches vor Ort produziert wird. Hier füllt man einfach seinen eigenen Flaschen auf.

Wasserentkeimung

In Nepal können  neben Bakterien auch Einzeller ( Protozoen) wie z.B. Giardia und Amöben oder Viren das Wasser infizieren. Entgegen der weit verbreiteten Ansicht und oft fehlerhaften Auskunft z.B. in Outdoorgeschäften oder Apotheken wirken Mittel auf ausschließlich Silberionenbasis ( z.B. Micropur) nur gegen Bakterien und bieten deshalb in Nepal  keinen ausreichenden Schutz . Micropur wird deshalb auch von der Herstellerfirma Katadyn nicht für Trecking empfohlen (siehe Katalog 8010931/2). Neuerding bietet Katadin aber Micropur Forte an, durch den Zusatz von Chlor werden nun auch Viren , Giardia, Amöben und Wurmeier  bekämpft. Ich persönlich halte die Infektion mit Protozoen (Einzellern) oder Würmern für gefährlicher als der durch Bakterien, da sie schwerer zu erkennen und zu behandeln ist. Ich habe bisher zweimal Amöben gehabt und auf einer Tibetexpedition ist uns eine Teilnehmerin fast an einer akuten Amöbenruhr gestorben. Ich persönlich nehme dieses Risiko deshalb sehr ernst. Lassen Sie sich deshalb für ihren Nepalreisen wenn, dann nur Micropur Forte oder ein Mittel auf Chlorbasis geben und bedenken Sie das Risiko einer Amöben Infektion bei ihrer persönlichen Entscheidung. Alle chemischen Desinfektionsmittel wirken nur bei klarem Wasser! und bei kaltem Wasser verlängert sich die benötigte Zeit evtl. beträchtlich.

Katadyn und andere Hersteller bieten auch Keramikfilter an, die  sehr zuverlässig alle Einzeller und Bakterien herausfiltern, aber nicht alle Viren. Keramikfilter haben zwei Nachteile, sie sind mehrere hundert Gramm schwer und recht teuer. Da sie aber sehr lange halten, lohnt sich evtl. die Investition und in wirklich abgelegenen Gebieten wie Tibet, manchen ländlichen Gebieten von Indien und ähnlichen sind sie unersetzlich. Seit 15 Jahren habe ich schon viele Expeditionstouren mit meinem Katadynfilter durchgeführt und möchte ihn nicht missen. Am sichersten ist die Kombination eines Keramikfilters mit eine chemischen Desinfizierung.

Trekking in Nepal, Wasserfilter Bachan filtert Wasser mit dem Keramikfilter direkt aus einem Fluss, es ist sofort trinkbar, köstlich kühl und lecker!

Man kann auch dass Wasser zuverlässig mit Jod oder Chlor desinfizieren.  Beide vernichten auch Viren. Das Wasser muss dafür aber einigermaßen klar sein und man muss je nach Dosierung zwischen 30 und 40 Minuten warten. Sie können Jod-Tinktur in den Apotheken in Nepal kaufen. Jod ist aber zum Beispiel in Deutschland wegen der möglichen Nebenwirkungen nicht erlaubt. Um den Geschmack zu verbessern fügen viele Leute z.B. Orangenlimoaroma bei. Achten Sie unbedingt darauf, dies erst nach der Desinfektionszeit beizugeben, sonst verliert das Jod seine Wirkung. Für Chlor gibt es auch spezielle Tropfen, die den Chlorgeschmack neutralisieren und auch in mancher europäischen Großstadt das Plaisier erhöhen könnten.

Abkochen. Ist natürlich eine recht wirksame Art, Wasser zu desinfizieren und glücklicherweise recht effizient, so dass man Tee trinken kann. auf großer Höhe (>4000 m ) kocht das Wasser aber schon bei niedrigeren Temperaturen, so dass eigentlich eine längere Kochzeit nötig wäre. Hier muß man einfach das Restrisiko in Kauf nehmen und sich nicht durch Sorgen den Trek verleiden lassen. Es ist illusorisch in den Lodgen darauf zu bestehen, dass das Wasser 10 min gekocht wird, sobald es aber schon mal kurz gekocht hat, sind die meisten Krankheitserreger schon tot.

Seien Sie sich auch bewusst, dass Wasser nur eine Ansteckungsmöglichkeit ist, verschmutzen Geschirr, Infektion durch die eigenen Hände, mit denen man vorher Zysten aufgenommen hat, Obst usw sind viele weitere Möglichkeiten.

Höhenkrankheit

 In Nepal führen schon die Standardstrecks “Rund um die Annapurnas“und in das Everestgebiet in Höhen von über 5400 m. Aber schon weit unter 4000 m kann im seltenen Einzelfall die Höhenkrankheit tödlich enden.

Der Thorong La ist mit 5415 m schon ein “gefährlicher” Pass

Wenn der Körper nicht genügend Zeit hatte, sich an die Höhe anzupassen, kann dies zu einem tödlichen Gehirn- oder Lungenödem führen. Erstaunlicherweise erkranken und sterben prozentual wesentlich mehr Leute aus geführten Gruppen als Einzelreisende. Dies wird darauf zurückgeführt, dass kranke Teilnehmer aus falscher Rücksicht nicht die ganze Gruppe aufhalten wollen und oft nicht früh genug dem Leiter ihre Beschwerden erzählen und es sowieso eher einen Gruppenerfolgszwang  gibt. Zudem gehen Gruppen oft relativ schnell!

Man unterscheidet 3 Krankheitsbilder

AMS Acute Mountain sickness: Symptome: Kopfschmerzen, leichte Übelkeit, starke Mattigkeit usw. Maßnahme: Auf keinen Fall weiteraufsteigen, auf der gleichen Höhe bleiben oder absteigen. Zur Unterstützung der Akklimatisierung nehmen viele Leute DIAMOX. Manche nehmen auch bei Kopfschmerzen Aspirin. Sollten diese aber damit nicht weggehen, muss man mit einem beginnenden Gehirnödem ((HACE) rechnen.

HACE Hight altitude Cerebral Edema ( Gehirnödem) Steigern sich die Symptome wesentlich z.B. mit sehr starken Kopfschmerzen, Gleichgewichtsstörungen, merkwürdigem Verhalten, Seh- und Höhrschwierigkeiten, so könnte dies der Beginn eines Gehirnödems sein. Jetzt heißt es sofort und ohne zu Zögern absteigen, am besten mehrere hundert Meter oder bis zu dem Punkt, wo noch gar keine Symptome aufgetreten waren. Bleiben sie nicht oben, um auf einen Helikopter zu warten. Deswegen sind schon Leute in Namche Basar gestorben. Als Notfallmedikament und nur um überhaupt absteigen zu können, kann man 8 mg Dexamethasone und anschließend alle 6 Stunden 4 mg einnehmen, es ist oft unwahrscheinlich wirksam, so dass eine stark Besserung innerhalb von 30 min auftreten kann.  Ich persönlich habe Leute gesehen, die so wieder in der Lage waren, auf Ihren eigenen Beinen herunter zu gehen. Ist ein Abstieg in der Nacht sehr gefährlich, kann einem Dexamethasone evtl erlauben, bis zum Morgen zu warten. Dexamethasone  kann sehr billig in Nepal in jeder Apotheke gekauft werden, sollte aber wie gesagt nur als Notfallmedikament  benutzt werden.

HAPE High Altitude Pulmonaria Edema (Lungenödem) Wenn ein plötzlicher sehr starker Leistungsabfall, der evtl. aber nicht unbedingt mit Husten und rasseldem Atem verbunden ist , bemerkt wird, kann dies auf ein Lungenödem hinweisen. Tückisch ist, dass die Symptome nicht immer deutlich sind und man nicht durch Kopfschmerzen gewarnt wird und deswegen gerade die Sportskanonen weitergehen, die Ihre Schwäche nicht zeigen wollen. Typischer weise kann HAPE auch noch nach zwei Tagen auftreten, wobei die Symptome sehr oft Nachts beginnen. Man sollte den/die Kranken etwas aufgerichtet lagern. Als Medikament gibt man Nifedifin (z.B.  Adalat retard). Warten Sie auf keinen Fall auf einen Helikopter und steigen sie unbedingt sofort ab!

Der Margharita-Coctail.

In den Walliser Alpen liegt Europas höchste Hütte, der itaienische rifugio Margharita. Da man in zwei Tagen viel zu schnell hochsteigen kann, werden viele Bergsteiger hier höhenkrank und es befindet sich hier eine Forschungsstelle zur Untersuchung der Höhenanpassung. Nach dieser Hütte wurde der Coctail benannt. Er besteht aus Dexamethasone (8mg) + Nifedifine (z.B. Adalat retard 20 mg) + Diamox 500mg.

Man gibt ihn, wenn der Bewusstseinsstörungen auftreten, die Lippen blau werden und eine sehr schnelle aber nicht ausreichende Atmung auftritt. Sie können ihn auch verabreichen, wenn sie einfach nicht wissen ob der/die Kranke nun HACE, HAPE oder beides hat. Natürlich ist wieder ein sofortiger und schneller Abstieg nötig.

Anbei eine etwas saloppe Erklärung, warum man ein Lungenödem bekommen kann:

Beim Trekking Treff vonm DAV Summit Club war einer der Referenten Dr. Schaffert .Er berichtete über folgenden Mechanismus, der zum Lungenödem führt.
Bei Erwachsenen pumpt die eine Herzkammer das Blut durch die Lungen (Lungenkreislauf) Danach wird es über die Lungenvene zur zweiten Herzkammer geführt und von Ihr durch den Körper gepumpt (=Körperkreislauf)
Als Ungeborenes benötigen wir keine Durchblutung der Lungen und deshalb wird der Lungenkreislauf (vereinfacht gesagt) durch eine Verengung der Lungenblutgefäße abgeklempt. Zu diesem Zweck sitzen in der Lungenarterie und- vene Meßsensoren, welche auf einen niedrigen Sauerstoffgehalt im Blut reagieren und ein Zusammenziehen der Gefäßwände auslösen. Beim Ungeborenen kann dabei das Blut mit beiden Herzkammern durch den Körpergepumpt werden, da in der Zwischenwand eine Öffnung ist, die nach der Geburt zuwächst. Dadurch werden erst dann die beiden Blutkreisläufe getrennt.
Viele Jahre später geht man dann auf eine Trekkingtour und in der Höhe sinkt der Sauerstoffgehalt . Steigt man nun zu schnell auf, hat der Körper nicht genügend Zeit, seine Lungen-Meßsensoren an den niedrigen Sauerstoffgehalt anzupassen und so erinnern sich diese wieder an die guten alten Zeiten, denken dass wieder kuscheliges Leben im Mutterleib angesagt ist und tun folgerichtig den Lungekreislauf wieder abklemmen!
Das starke Herz schafft zwar noch immer den Wiederstand der Arterie zu überwinden, aber am Lungenausgang staut sich dann das ganze Blut an der zweiten Engstelle, der zusammengezogenen Lungenvene. So wird  mehr Blut in die Lunge hineingepresst als herauskommt worauf der innere Druck bis auf das sechfache des Normalwertes steigt. Dafür sind aber die zarten Lungenbläschen überhaupt nicht angepasst und geeignet, erst quillt ihre Membran, so dass noch weniger Sauerstoff durchkommt und dann wird die Blutflüssigkeit duch sie einfach  in die Lungen durchgepresst, die sich im Spätstadium daraufhin mit Flüssigkeit füllen.
Das tragische ist, dass es sich hier um einen sich verstärkenden Regelkreislauf handelt! Wenig Sauerstoff -> Verengung der Lungenarterie+Vene -> Lungenblutdruck steigt -> Membranen quellen und lassen weniger Sauerstoff durch -> stärkere Verengung -> noch weniger Sauerstoff, Lungenblutdruck steigt noch mehr-> Lunge füllt sich mit Flüssigkeit-->überhaupt kein Sauerstoff mehr !
Dies erklärt auch die hohe Sterbensrate. Abwarten ist absolut sinnlos, schon bei einem ernstem Verdacht sollte man direkt Nifedifin oder Adalat nehmen und unbedingt sofort absteigen. Die Gabe von Sauerstoff ist bei HAPE sinnvoll, fragen Sie ggf. andere Gruppen, ob sie welchen dabei haben.

Das beste ist aber, von vorneherein nicht zu schnell aufsteigen, und sich im Voraus bei jeder Trekkingtour über 3500m über die Höhenkrankheit und ihre Symptome informieren und vorsorglich die Medikamente Dexamathasone und Nifedifin dabei zu haben.

Gammowsack

Manchmal haben größere organisierte Reisegruppen einen speziellen Drucksack, z.b. einen Gammow-Sack, dabei. Der Kranke wird hineingelegt und der Sack aufgepumpt bis das der Druck einer 1000m niedrigeren Höhe entspricht. Dies reicht oft, um die nächsten Stunden wieder auf eingenen Beinen heruntergehen zu können. Fragen sie deshalb nicht nur in Ihrem Dorf, sondern auch in auf- und abwärtsgelgenen Lodgen.

Wie kann man Höhenkrankheit verhindern?

Höhenkrankheit hat nichts mit Fitness zu tun, sondern nur, ob der Körper ausreichend Zeit zur Anpassung hatte. Legen Sie deshalb ab 3000 m ca alle 1000 m einen Akklimatisationstag ein und versuchen Sie pro Nacht nicht mehr als 500 m höher als in der vorhergehenden Nacht zu schlafen. Die Empfehlungen lauten sogar manchmal nur 300 m, dann sind Sie zwar auf der absolut sicheren Seite, aber die meisten Trekker vertragen auf jeden Fall mehr. Oder auf Englisch gesagt: Climb high-sleep low. Jeden Tag den Sie für die Akklimatisierung verwenden, bekommen Sie als doppelten Genusstag zurück! Planen Sie deshalb von vorne herien genug Zeit ein!

Achten Sie auf Ihren Körper und auf eventuelle leichte Symptome. Gehen Sie nicht höher, wenn welche auftreten und kehren Sie um, falls sie ernster werden. Spielen Sie nicht den Helden, der mit zusammengebissenen Zähnen weitergeht, auch wenn Ihre Gruppe deshalb nicht weiterkommt. Ein Nepalurlaub ist einfach die falsche Zeit um ins Gras zu beißen. siehe auch folgenden Reisebericht.

Informieren Sie sich über alle Aspekte der Höhenkrankheit, z.B. im Reiseführern, aus Büchern usw. Infos gibt es bei bei der deutschen Gesellschaft für Berg- und Expeditionsmedizin. Sehr gut zu lesen ist die Seite des Expeditionsarztes Dr. med.Walter Treibel. Der Expeditionsalpinist Harmut Bielefeldt hat in seine umfangreichen Seite zu Expeditionen und Alpinismus eine spezielle und ausfühliche Seite zu Höhenanpassung und -krankheit

Büchertip von von Stefan Koch :”Ich kann nur jedem das Buch von Oswald Oelz "Mit Eispickel und Stethoskop" nahe legen.Spannend geschrieben von einem der bekanntesten Höhenbergsteiger und profundem Fachmann auf dem Gebiet der Höhenmedizin.Oelz beschreibt hier seine "alpine Karriere" unter der Berücksichtigung seines med.Werdegangs inkl.haarsträubender Selbstversuche im Himalaya. Auch für den Nichtmediziner nachvollziehbar”

Wenn Sie englisch können und medizinisch vorgebildet sind klicken sie auf  http://www.high-altitude-medicine.com/AMS-medical.html

Sehr gut ist auch das klitzekleine und sehr leichte Buch The high Altitude Medicine Handbook ISBN 81-7303-128-2 von Pollard und Murdoch. Es passt wirklich noch in den kleinsten Rucksack und man bekommt es in Kathmandu für ca. 2€.

Ich habe immer bei den Hochtouren jeweils einen Strip Diamox, Dexamethasone und Nifedifin dabei, die man in Katmandu kaufen kann. zusammen mit dem Buch kosten die zwei letzten Notfallmedikamente Medikamente gerade mal 5 €, eigentlich recht wenig, wenn man bedenkt dass es ein Leben retten kann.

Achten Sie auch bei Ihren Freunden und anderen Trekkern auf Symptome und falls Sie welche vermuten, überzeugen Sie sie , früh genug abzusteigen. Beachten Sie bitte, dass auch Nepalesen höhenkrank werden können. Gerade Träger werden auch Angst ihren Job zu verlieren, erst sehr spät von Problemen berichten.

Wer langsam genug aufsteigt hat selten Probleme und kann die Treckingtour genießen!

Erfrierungen

Ich habe selber schon mehrmals erlebt, dass sich Trekker auf den hohen Pässen Erfrierungen zugezogen haben. Meist waren es nur kleine lokale Erfrierungen, die lästig sind, aber später wieder ausheilen, einmal hat einer aber am Thorong La an beiden Füßen schwere Erfrierungen und wir mussten ihn nach Kathmandu ausfliegen. Seine beide Füße waren dich geschwollen mit tiefen Rissen und er konnte nicht mehr laufen. Zur Prävention und Behandlung lesen sie bitte die drei Seiten , die ich auch schon für die Höhenkrankheit angegeben habe. Eine persönliche Erfahrung ist, dass anscheinend eine Daunenjacke die Wahrscheinlichkeit veringert, an den Füßen oder händen Erfrierungen zu kriegen. Dies klingt zwar erstmal merkwürdig lässt sich aber folgendermaßen erklären. Wenn die Gesamt-Körpertemperatur sinkt, wird weniger Blut an die Extremitäten abgegeben da der Körper versucht seine Kerntemperatur rund um das Herz und im Gehirn  aufrechtzuhalten. Die Blutgefässe der Füße und Hände ziehen sich zusammen, . Da das Blut sowieso schon weniger Saurestoff enthält werden sie dann evtl. zu wenig versorgt. Die klassische Alpenkleidung Fleece und Windstoppjacke isoliert aber tatsächlich weniger als eine Daunenjacke. Dies ist in unseren Breiten nicht so schlimm, da man einen leichten Temperaturabfall viel besser als auf über 5000 m verkraften kann.

Malaria

Da ich selber schon mit Malaria punktgenau auf der Rückreise am Frankfurter Flughafen zusammengebrochen bin, möchte ich unbedingt auf die Ernsthaftigkeit dieser Krankheit hinweisen. Ich kenne persönlich zwei Personen, die beinahe an Malaria gestorben sind. In Nepal tritt die Malaria fast nur im Terai auf, wenn sie also dorthin oder in den Chitwan-Nationalpark reisen wollen, sollten Sie  vor der Reise mit einem kompetenten Artzt über die richtige Malariaprofilaxe sprechen. Glücklicher weise ist selbst dort die Malaria selten und es gibt nur die leichten Formen. Die Gefahr einer Ansteckung ist nach dem Monsum im September/Oktober größer als im Januar-April. Malariaprophilaxe ist unter den trekkern sehr umstritten, und Erzählungen von problemlose Reisen ohne Prophylaxe helfen nicht, wenn die verseuchte Zombie-Mücke gerade bei Ihnen zusticht! Zudem kann recht schnell ein neuer Typ von Malaria auftauchen. Dies ist mir in Gujarat/Indien auf eine Fahrradtour passiert. Die Zeitungen schrieben zwar, dass im letzten Monat schon 150 Personen an der sehr gefährlichen und neu aufgetauchten Malaria tropicana erkrankt waren, doch Gujarat ist ja riesig, dachte ich wenigstens. Ich war dann wohl die Nummer 151! Im Frankfurter Krankenhaus wurde dann am gleichen Tag wie ich eine bewusstlose Französin eingeliefert, die ihre Malaria tropicana in Rhajasastan bekommen hatte.

 Nach der Rückreise

Wenn Sie im Terai z.B. im Chitwan National Park gewesen sind, sollten sie auch nach der Rückkehr bei einer schweren Erkältung oder Grippe die ( geringe) Möglichkeit einer Malaria immer in Betracht ziehen und grundsätzlich Ihren Arzt auf ihr Reisegebiet ansprechen.

Manchmal kommt man mit Einzellern, z.b. Giardia zurück. Diese manifestieren sich in regelmässig wiederkommenden , oft leichten Durchfällen, mit Blähungen und Grummelbauch. Wesentlich schlimmer können die seltenen Amöben sein. Sobald Durchfallsymptome nicht nach einer Woche abklingen, empfehle ich in ein spezialisiertes Tropeninstitut zu gehen, denn nur dort und vor Ort können die Stuhlproben optimal untersucht werden. Viele Hausärzte lassen eine Stuhlprobe per Post an ihr Standardlabor schicken, doch bis die Probe ankommt, ist die Giardia schon lange nicht mehr feststellbar.


Auf der folgenden Seite Reiseapotheke habe ich einige Medikamente als Vorschlag aufgeführt


Für alle Fälle sollten Sie immer eine Auslandkrankenversicherung abgeschlossen haben!

weiter zu den Unterseiten:  Reisezeit Gesundheit     Reise-Versicherungen         Flüge     Reiseveranstalter   Reiseplanung         Ausrüstung   Foto     Budget         Essen &Trinken       Reiseberichte     Visa         Träger       Verschiedenens   Rafting

ABC..alphabetisches  Register

zur allgemeinen Nepalseite

  Sehen Sie wunderschöne Bilder aus dem Annapurnagebiet in meinen Diavortrag:

“Nepal - im Reich der Annapurnas”, eine Dia Multivisionsschau im Panoramaformat mit 6 Projektoren und einer 6 oder 9 m breiten Leinwand.